Kurita, Takashi


letztes Update: 08.08.2003

  Name: Kurita, Takashi

  Geschichte/Interessantes/Kommentar:

30. Koordinator des Draconis-Kombinats, Herzog von Luthien und Vereiniger der Welten

Der etwas verfrüht auf Kagoshima geborene Takashi Kurita war von klein an ein sehr robustes Kind und schöpfte zeitlebens aus seinen angeborenen Kraftre-serven. Nach abgeschlossener Grundschulzeit trat er mit 10 Jahren die Aus-bildung an der Sun-Zhang-Militärakademie auf New Samarkand an und ging sechs Jahre durch eine geistig und körperlich gnadenlose Samuraischulung, bei der seine besondere Herkunft ihm keinerlei Privilegien verschaffte. Im Ge-genteil, auf Aufforderung seines Vaters Hohiro nahmen die Instruktoren den jungen Takashi besonders hart ran. Trotzdem schloss Takashi die Ausbildung cum laude ab und wurde auf Grund seiner herausragenden Leistungen an die „Weisheit des Drachen“ weiterverwiesen, eine Elite-Offiziersschule, die seine In-doktrination in die Regeln und Grundsätze des Bushido („Weg des Krieges•) ver-vollständigte.
Bevor er 2997, im Geburtsjahr seines einzigen Sohnes Theodore Kurita, in den Palast des Koordinators auf Luthien versetzt wurde, um den für den Thronfolger traditionellen Posten als Kommandeur der Hausgarde anzutreten, zeichnete er sich in zahlreichen Aktionen an der Davion-Front aus und stieg innerhalb seiner siebenjährigen Laufbahn bis zum Bataillonsführer auf. In seiner neuen Position sollte Takashi, nachdem er seine militärische Ausbildung abgeschlossen hatte, eine Einführung in die politischen Winkelzüge und Intrigen des Hoflebens erhal-ten, wie er sie später auf dem Thron benötigen würde. Gleichzeitig erneuerte er bei dieser Gelegenheit eine Kindheitsfreundschaft mit dem späteren ISA-Direktor Subhash Indrahar, mit dem er regelmäßig Kendoduelle absolvierte. Takashi war ein Meister der Schwertkunst und hatte im Kendo eine Meisterschaft zehnten Grades, den Judan, erreicht.
Der gut aussehende, drahtige Takashi, dessen Alter sich in späteren Jahren hauptsächlich an den grauen Schläfen ablesen ließ, besaß stahlblaue Augen von festem, klarem Blick und seine orientalischen Züge wiesen nur wenige Falten auf. 3004 wurde sein Vater, Koordinator Hohiro, von einem Mitglied der Hausgarde ermordet, zwei Jahre nach dem Tod seines ein Jahr jüngeren Bruders Miyamoto in der Schlacht, von dessen Verlust Takashi sich nie völlig erholte. Verdächtigun-gen, Takashi habe als Kommandeur des Attentäters seine Hand im Spiel gehabt, wurden in den ersten anderthalb Jahren seiner Herrschaft durch eine brutale Säuberung zum Schweigen gebracht. Auf dem Thron des Koordinators erwies sich Takashi Kurita als effektiver und starker Herrscher. Durch geschickten Einsatz der ISA und als direktes Ergebnis seines absoluten Misstrauens allem und jedem ge-genüber überlebte er einige Attentate und Putschversuche durch Mitglieder sei-ner engsten Familie - und in der für seine Familie typischen unversöhnlichen Ar-roganz ließ Takashi keinen Verstoß gegen seine absolute Herrschaft ungesühnt. Der Koordinator unterdrückte die Opposition nicht einfach, er merzte sie aus. Dieser rachsüchtige Zug in seinem Wesen zeigte sich besonders deutlich im 4. Nachfolgekrieg, in dem Takashi auf ein von Tai-sho Grieg Samsonow angestif-tetes Zerwürfnis mit den in draconischen Diensten stehenden Dragonern Oberst Jaime Wolfs, das innerhalb weniger Monate dramatische Ausmaße annahm, nicht nur mit einer allgemeinen Kampagne gegen alle Söldner im Kurita-Raum reagierte, sondern seine Truppen an der Davion-Grenze auch geradezu fanatisch gegen die Dragoner schleuderte, um das Söldnerregiment auszulöschen. Dabei ignorierte er die während der Offensive gegen Haus Liao kaum verteidigte Grenze der Vereinigten Sonnen. So zwangen ein Schlaganfall am Ende des Krieges und die beachtlichen militärischen Erfolge seines Sohnes gegen Haus Steiner Takashi schließlich, Theodore zum Gunji no Kanrei, seinem Stellvertreter in Militärfragen, zu ernennen.
Takashi legte seinem Sohn bei dessen Reformen, die darauf abzielten, die in den Regeln des Bushido erstarrten VSDK von Grund auf zu modernisieren, zwa
r immer wieder Steine in den Weg und weigerte sich beharrlich, den schon in jungen Jahren verinnerlichten Ehrenkodex der Samurai aufzugeben. Dies hinderte ihn jedoch andererseits nicht daran, Kommandeure, die sich Theodores Befehlen widersetzten, mit äußerster Härte zu bestrafen. Nach den Erfolgen der moder-nisierten draconischen Streitkräfte gegen die Invasion Prinz Hanse Davions im Jahre 3039 ließ der Widerstand des Koordinators gegen die Methoden seines Sohnes nach. Aber erst die Lektionen der Clan-Invasion ermöglichten schließlich die Beilegung des Konfliktes zwischen Vater und Sohn. Der Angriff der Nebelpar-der und Novakatzen auf Luthien am 4. Januar 3052, der nur mit Hilfe der Takashi verhassten Söldnerregimenter Jaime Wolfs und Morgan Kells zurückgeschlagen werden konnte, trug besonders zu diesem Wandel bei.
Bemerkenswerterweise war Takashi Kurita, vielleicht in einer für Großeltern typischen Zuneigung zu Enkelkindern, zu seinen Lebzeiten der knospenden Ro-manze zwischen seiner Enkelin Omi Kurita und dem Thronfolger der Vereinigten Sonnen Victor Steiner-Davion gegenüber aufgeschlossener als sein Sohn, und gestattete gegen den Widerstand Theodores einen Briefkontakt zwischen den bei-den, der unter anderem die Rettung seines Enkelsohnes Hohiro aus den Händen der Clans ermöglichte. Es bleibt fraglich, ob Takashi sich auch im hohen Alter die dazu nötige Weisheit erhalten oder aber sie erst in den letzten Jahren seines Lebens erworben hatte. Takashi starb im August 3054, ein Jahr nach dem Rücktritt zu Gunsten seines Sohnes, durch ein Attentat.



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