Liao, Sun-Tzu


letztes Update: 26.02.2004

  Name: Liao, Sun-Tzu

  Geschichte/Interessantes/Kommentar:

31. Kanzler der Konföderation Capella, Herzog von Castrovia, Großherzog von Sian; 3058-3061 1. Erster Lord des Neuen Sternenbundes

Sun-Tzu Liao ist ein groß gewachsener, schlanker Capellaner mit schwarzem Haar und jadegrünen Augen, der Dank systematischer Ausbildung in verschiedenen Kampfsportarten über einen muskulösen, drahtigen Körperbau verfügt. Er erhielt auf Sian Privatunterricht von den besten Gelehrten der Konföderation Capella und seine Mutter Romano Liao betrachtete ihn als politisches und militärisches Genie, eine Einschätzung, die allgemein eher als übertrieben angesehen wurde. Angesichts der bemerkenswerten Erfolge, die Sun-Tzu seit der Thronbesteigung beim Wiederaufbau der im 4. Nachfolgekrieg weitgehend zerschlagenen Konföderation Capella verbuchen konnte, erscheint diese Auffassung jedoch gar nicht so weit hergeholt.
Sun-Tzus Kindheit am Hof von Sian, der durch die Stimmungsschwankungen und sadistischen Exzesse seiner Mutter sowie den umnachteten Wanderungen seines verrückten Großvaters Maximilian Liao geprägt war, muss ein Albtraum für den intelligenten Knaben gewesen sein. Die Tatsache, dass er weder die mystizistischen Anwandlungen seiner Mutter noch deren Neigung zum Wahnsinn geerbt hat, ist ein beeindruckender Beweis für seine geistige Stabilität - eine bei den Liaos nicht selbstverständliche Eigenschaft, die er mit seiner Tante Candace Liao und deren Kindern teilt. Wenn er auch - was in Anbetracht dieser Erfahrungen nicht verwunderlich ist - eine Weile unter gelegentlichen Tagträumen litt, in denen ihm seine Mutter erschien. Sun-Tzus zwei Jahre jüngere Schwester Kali hatte dieses Glück nicht, und ihre für das Bestehen der Konföderation immer bedrohlicher werdenden Alleingänge zwangen Sun Tzu schließlich, sie auf dem Planeten Highspire zu internieren.
Sun-Tzu ist entschlossen, die Konföderation Capella wieder auf ihre Größe vor Ausbruch des 4. Nachfolgekrieges auszudehnen und ging zu diesem Zweck 3052 eine Verlobung mit Generalhauptmann Thomas Mariks unehelicher Tochter Isis ein, die nach dem Vorbild der Steiner-Davion-Allianz eine Verbindung der Konföderation mit der Liga Freier Welten besiegeln sollte und allein durch ihre Bekanntgabe zum Tode Prinz Hanse Davions durch einen Herzschlag beitrug. Inzwischen jedoch hat diese Verbindung, die Zeit ihres Bestehens an den Hinhaltetaktiken des Generalhauptmanns krankte - und die sich nur auf Seiten Isis Mariks zu einer echten Liebesbeziehung entwickelt hat - durch die erneute Heirat Thomas Mariks und die Geburt eines legitimen Thronfolgers der Liga ihren politischen Nutzen verloren und wurde von Sun-Tzu mit der Verbannung Isis' aus der Konföderation aufgelöst. Stattdessen strebt er offenbar eine Verbindung mit der Thronfolgerin des Magistrats Canopus an, Naomi Centrella, in der er ein Isis Marik gänzlich fehlendes Verständnis für seine Lebensphilosophie zu erkennen glaubt, die das Wohl der Nation über alle anderen Belange, einschließlich persönlichen Glücks, stellt.
Der auf Grund der astrographischen Lage der Konföderation Capella von der Clan-Invasion nicht ernsthaft betroffene Sun-Tzu hat die Zeit seit deren Beginn zur Ausweitung seines Herrschaftsgebiets in die im 4. Nachfolgekrieg verlorene Mark Sarna genutzt. Deren Zerschlagung gelang im Jahre 3057 dank Maskirovka-Aktivitäten. Man hatte Generalhauptmann Thomas Marik über den Tod seines Sohnes Joshua und den Versuch Prinz Victor Steiner-Davions, den Knaben durch einen Doppelgänger zu ersetzen, um die für den Kampf gegen die Clans benötigten Waffenlieferungen aus der Liga Freier Welten zu sichern, informiert. Die Gebietsgewinne bei den folgenden Kampfhandlungen waren zwar relativ gering, da Haus Marik die Kämpfe nach Wiederherstellung der Grenzen von 3025 einstellte, jedoch durch gezielte diplomatische und militärische Feldzüge ist es dem Kanzler seither gelungen, einen beachtlichen Teil des verlorenen Gebiets zurückzuerobern. Zugleich ist es ihm geglückt, eine nie da gewesene Allianz mit den beiden an die Konföderation angrenzenden Peripheriestaa
ten, dem Magistrat Canopus und dem Tauruskonkordat abzuschließen.
Außenpolitisch beteiligte sich Kanzler Sun-Tzu auf die Bitte von Archon Katrina Steiner-Davion, die in ihm angesichts seiner Feindschaft zu ihrem Bruder Victor Steiner-Davion einen potentiellen Verbündeten sieht, am Kampf gegen die Jadefalken-Invasion Coventrys, die 3058 auf Tharkad zur Neugründung des Sternenbundes führte. Sun-Tzu wurde unerwarteterweise mit dem Titel des Ersten Lords belohnt, den er bis zur zweiten Whitting-Konferenz 3061 führte. Innenpolitisch war diese Zeit von der „Xin Sheng“ (Wiedergeburt) der Konföderation Capella geprägt, in der durch massive Propagandakampagnen und eine Betonung des chinesisch-asiatischen Erbes Haus Liaos ein neuer Nationalismus geweckt wurde, der frische Energien für die Stärkung der Konföderation freisetzte. Im Rahmen dieser Wiedergeburt gelang es Sun-Tzu unter Ausnutzung seiner Privilegien als Erster Lord auch, den seit dem Ende des 4. Nachfolgekrieges unabhängigen St.-Ives-Pakt seiner Tante Candace nach einem von der Maskirovka inszenierten Überfall von Pakttruppen auf capellanisches Territorium zunächst mit „Friedenstruppen“ des Sternenbundes teilweise zu besetzen, denen bald darauf reguläre capellanische Einheiten folgten. Nach Abzug der Sternenbund-Truppen startete ein offener Eroberungsfeldzug, der Candace Liao nach dem Verlust ihrer Zentralwelt St. Ives im Jahre 3063 zwang, einer nach mehrmaligen von Candace' Tochter Kuan-Yin ausgehandelten Waffenstillständen einer von Anastasius Focht vermittelten Rückkehr der Kommunalität St. Ives in die Konföderation Capella zuzustimmen. Und zwar trotz verbissener Gegenwehr ihrer Paktstreitkräfte und trotz aller Erfolge ihres im Liao-Raum operierenden Sohnes Kai Allard-Liao.



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