Marik, Thomas


letztes Update: 26.02.2004

  Name: Marik, Thomas

  Geschichte/Interessantes/Kommentar:

68. Generalhauptmann der Liga Freier Welten, Herzog von Atreus und Exilprimus von Blakes Wort

Der hoch gewachsene, brünette und relativ scheue Thomas Marik hatte als siebtes Kind Generalhauptmann Janos Mariks kaum Aussichten und noch weniger Interesse daran, als Nachfolger seines Vaters die Führung der von internen Rivalitäten zersplitterten Liga Freier Welten zu übernehmen. Er trat stattdessen mit dem Segen Janos' mit 16 Jahren in die Dienste ComStars, wo er sich schnell durch sein technisches Verständnis hervortat und nach erfolgreichen Dienstperioden im Explorerdienst des Ordens und als Wartungstechniker unabhängige Forschungen im Bereich der Medizin und Astrophysik durchführte. Sein Schicksal nahm jedoch eine dramatische Wendung, als sein Vater ihn nach dem Tod von vier Geschwistern 3021 zu seinem Nachfolger bestimmte. ComStars Führung stimmte Thomas' notwendigem Austritt aus dem Orden zu, da Primus und Erster Bereich sicher waren, den schüchternen Adepten leicht manipulieren zu können und dadurch ungeahnten Einfluss auf die Politik der Liga zu erhalten. Von da an versorgten sie ihn regelmäßig mit ROM-Berichten über Politik, Wirtschaft und Militär seiner Heimat.
Als Thomas Marik 3030 nach dem Schlaganfall seines Vaters vor das Parlament der Freien Welten trat und den Posten des Regenten beanspruchte, wurde er zunächst auch dort als politisches Fliegengewicht gesehen, überraschte jedoch alle Beobachter. Indem er die Liga, deren Teilstaaten Janos Marik kurz zuvor - nach der Sezession Anduriens - mit der Durchsetzung des Notstandsgesetzes gezwungen hatte, auf einen Großteil ihrer Eigenständigkeit zu verzichten, mit ruhiger Hand führte und darüber aufgebrachte Abgeordnete mit verschiedenen beschwichtigenden Maßnahmen zu besänftigen wusste, verschaffte sich Thomas Respekt. Zugleich erwies er sich weit resistenter gegen äußere Einflussnahme als seine Brüder und sein alter Orden erwartet hatten.
Im Juni 3035, kurz vor der Geburt seiner unehelichen Tochter Isis, wurde er zusammen mit seinem Vater Janos und seinem Bruder Duggan Opfer eines Bombenanschlags, tauchte jedoch am 5. Dezember 3036, wenn auch schwer narbengezeichnet, wieder auf, angeblich, nachdem er von einem ROM-Agenten geborgen worden war und die schweren Verletzungen durch das Attentat in einem ComStar-Hospital auf Terra weitgehend ausgeheilt hatte. Er wurde vom Ligaparlament begeistert in das Amt des Generalhauptmanns eingesetzt, da sein Bruder Duncan sich bei den Abgeordneten durch herrisches Auftreten und die Weigerung unbeliebt gemacht hatte, auch nur vorzugeben, sie bei seinen Entscheidungen zu Rate zu ziehen. Thomas, der nach dem Schock des Attentats erheblich energischer und selbstbewusster auftrat, nutzte die Begeisterung über seine Rückkehr schnell dazu, in einem Zusatz zur Ligaverfassung die Macht der Mariks weiter auszubauen und - nicht zuletzt - das „Gesetz zum Schutz der Heimat“ aufzuheben, das es den Teilstaaten gestattet hatte, dem Generalhauptmann den Einsatz ihrer Truppen zu verweigern. Nachdem sein Bruder in einer überhasteten Militäroffensive gegen Andurien gefallen war, gelang es Thomas 3040, das abtrünnige Herzogtum zurückzuerobern und nach dem natürlichen Tod der andurianischen Staatschefin Dame Catherine Humphreys begnadigte er die überlebenden hohen Politiker und Militärs Anduriens, um die Reintegration des Herzogtums in die Liga zu erleichtern.
3047 heiratete Generalhauptmann Thomas Marik die Herzogin von Oceana, Sophina Desiree und ihre Ehe wurde bald mit der Geburt eines Sohnes, Joshua Simon, gesegnet. Der litt jedoch, wie sich bald herausstellte, an Blutkrebs, an dem er 3057 im Hospital des NAIW auf New Avalon verstarb; ein Ereignis, das durch den Versuch Prinz Victor Steiner-Davions, ihn durch einen Doppelgänger zu ersetzen, zum Krieg von 3057 führte, in dem Haus Marik die im 4. Nachfolgekrieg verlorenen Systeme nahe Terra zurückeroberte. Zugleich ermittelte aber durch dieses Ereignis der Davion-Geheimdienst, dass der derzeitige Generalhauptmann Thomas Marik nicht i
dentisch mit Janos Mariks Sohn Thomas ist, sondern vermutlich selbst ein vom unreformierten ComStar in die Liga eingeschleuster Doppelgänger, der dem Orden die Möglichkeit geben sollte, die Politik der Freien Welten zu manipulieren. Auf eine Veröffentlichung dieser Information hat Prinz Victor bisher verzichtet, da die tatsächliche Politik des falschen Thomas keineswegs Anlass gibt, sie als von Blakes Wort gesteuert zu betrachten. Offenbar ist auch Thomas' Doppelgänger sein eigener Herr, sodass man ihn aus der Sicht von Blakes Wort als eine allzu originalgetreue Kopie des echten Thomas betrachten könnte.
Außenpolitisch setzte Thomas Marik bereits kurz nach der Entscheidungsschlacht zwischen den ComGuards und den Clans auf Tukayyid im Mai 3052 ein Zeichen, indem er „seine“ uneheliche Tochter Isis mit dem capellanischen Kanzler Sun-Tzu Liao verlobte, eine Verbindung, die angesichts der Krankheit Joshuas den Capellaner zu einem möglichen Thronfolger der Liga Freier Welten machte, eine Entwicklung, die in ihrer Tragweite mit dazu beitrug, dass Prinz Hanse Davion einem Herzanfall erlag. Zu einer tatsächlichen Verbindung zwischen den Häusern Marik und Liao kam es jedoch nicht. Nach dem Tod Herzogin Sophinas 3057 heiratete Generalhauptmann Thomas die Tochter des Großherzogs von Oriente, Sheryl Halas. Nach der Geburt zweier gesunder Söhne, Janos und Christopher, löste Sun-Tzu die Verlobung auf, die bis dahin auf Thomas Mariks Betreiben immer noch nicht in einer Hochzeit geendet war und verbannte Isis Marik aus der Konföderation Capella. Thomas Marik kümmert Isis Schicksal offenbar nicht, was wenig verwundert, wenn man bedenkt, dass sie die Tochter des echten Thomas ist.
Innenpolitisch konzentriert der Generalhauptmann sich darauf, die - wie in einem Spiegelbild der Liga - heillos zersplitterten Streitkräfte zu reformieren und zu einem effektiven Militärapparat zu verschmelzen, dessen ungeteilte Loyalität den Freien Welten gehört. Die unter Umständen bedeutendste Maßnahme in dieser Hinsicht war 3055 die Gründung der „Ritter der Inneren Sphäre“. Die weitgehend aus den höchsten Rängen des Liga-Militärs rekrutierten Ritter haben einen Eid auf Thomas Marik persönlich abgelegt und geschworen, auf dem Schlachtfeld und mit ihrem Verhalten die ritterlichen Ideale hochzuhalten.



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