| | Geschichte/Interessantes/Kommentar:
Oberbefehlshaber der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte
Der brühmteste Oberbefehlshaber der SBVS und legendäre "Große Vater" der Clans wurde im Jahre 2700 in Maskau, Terra, als Kind zweier Veteranen der SBVS geboren. Der junge Kerensky war ein kränkliches Kind, aber ein ausgezeichneter Schüler und errang mit 18 Jahren ein Stipendium an der Universität Tharkad, die zur Grundlage einer langen Freundschaft mit dem zukünftigen Archon Michael Steiner wurde. Kerensky wechselte gegen Ende des Studiums an die Militärakademie Nagelring, die er cum laude abschloss. Nach Eintritt in die SBVS stieg er durch hervorragende Leistungen schnell die Karriereleiter empor, machte sich durch seinen entschiedenen Kampf gegen Korruption und Vetternwirtschaft aber auch Feinde. Dies führte zu einer Versetzung in den Planungsstab der Streitkräfte auf Terra, wo er sich mit dem späteren Ersten Lord Simon Cameron anfreundete - eine Freundschaft, durch die Kerensky nach Simons Thronbesteigung mit nur 38 Jahren zum neuen Oberbefehlshaber der SBVS wurde.
Nach dem Unfalltod Simon Camerons wurde Kerensky von den Lordräten des Sternebundes zum stellvertretenden Regent des achtjährigen Sohn Richard bestimmt, hatte jedoch durch seine sonstige Verpflichtungen kaum Gelegenheit sich um den Knaben zu kümmern, insbesondere, da beinahe zeitgleich Rebellionen im größten Teil der Peripherie ausbrachen. Nur in der Republik der Randwelten Stefan Amaris' kam es zu keiner Revolte und vereinzelte Aufstände wurden von Haus Amaris hart und medienwirksam niedergeschlagen. Im Nachhinein ist klar, dass dies Grund zu Misstrauen hätte geben sollen, damals aber waren der Sternenbund und seine Streitkräfte für jede Unterstützung dankbar.
Welchen verderblichen Einfluß Stefan Amaris auf den jungen Richard Cameron hatte, wurde General Kerensky erst relativ spät bewusst und seine Versuche, den jungen Ersten Lord zur Vernunft zu bringen, waren zum Scheitern verurteilt. Dennoch traf die Nachricht von dessen Ermordung und der Machtergreifung des Usurpators Amaris Kerensky im Januar 2767 gänzlich unvorbereitet und es dauerte ein halbes Jahr, bis er sich wieder so weit im Griff hatte, dem "Amaris-Imperium" den Krieg zu erklären. Daraufhin machte Kerensky sich zunächst an die Eroberung der Republik der Randwelten, die er als Operationsbasis für die Eroberung der Terranischen Hegemonie benutzen wollte. Das der Sternbund-Truppen von der Zivilbevölkerung der Republik kleinerlei Widerstand entgegen gebracht wurde, legt den Schluss nahe, dass die Randweltler ihrerseits über Amaris' Verbrechen ebenso entsetzt waren wie der Rest der Inneren Sphäre.
Die Rückeroberung der Hegemonie und Terras kostete einen Großteil der SBVS, zumal sie bei diesem Unternhmen von keinem der Großen Häuser unterstützt wurde, die sich ausnahmslos für neutral erklärten. Der Feldzug wurde zu einem brutalen Kampf um jedes System der Hegemonie. Die erschreckenden Verwüstungen und Folgen der Amaris-Schreckensherrschaft, die sich den Befreiern mit jeder weiteren Welt offenbarten, verstärkte noch zusätzlich den Hass auf den Usurpator, dessen Name bis heute ein Schimpfwort in der Inneren Sphäre wie im Clan-Raum ist. Das "Amaris-Imperium" fiel schließlich Ende September 2779, als Kerensky mit einem Tritt seines olivgrünen Orion-Battlemech persönlich die Eingangstore des Amaris-"Sternenpalastes" auf Terra in der Region Kanada eintrat. Amaris und seine Familie wurden zunächst nur inhaftiert, da General Kerensky sich nicht auf Niveau des Gegner herablassen wollte. Aber nachdem er im Thronsaal des Sternenbundpalastes unmittelbar mit der Barbarei des Usurpators konfrontiert wurde, ließ er ihn im Dezember des Jahres erschießen.
Wie befürchtet, waren die Lordräte nach dem Sieg über Amaris nicht bereit, sich auf einen neuen Ersten Lord zu einigen und erklärten des Sternenbund nach dem Scheitern aller Vermittlingsbemühungen Kerenskys 2781 schließlich für aufgelöst. Kerensky gab die Hoffnung, den Sternenbund noch zu retten, zunächst nicht auf, ab
er nachdem die Hausfürsten sich daran machten, Einheiten der Regulären Armee abzuwerben und in Antwort auf seine Proteste Kerenskys Rücktritt vom Posten des Oberbefehlshabers forderten, kehrte der General der Inneren Sphäre den Rücken. 2784 versammelten sich auf seinen Befehl hin fast 2000 Truppentransporter und Kampfraumschiffe im System von New Samarkand und verschwanden am 5. November in den Tiefen der Peripherie.
Der Auszug der gewaltigen Flotte auf der Suche nach einer neuen Heimat in sichere Entfernngvon der Inneren Sphäre war lang und entbehrungsreich. General Kerensky war zu brutalen Strafmaßnahmn gezwungen, da ein Teil der Flotte zur Rückkehr entschlossen war und meuterte. Um weitere Unruhen zu vermeiden, erließ Kerensky 2785 - ohne zu ahnen, was er damit in Bewegung setzte - Exekutivbefehl 137, in dem er die eventuelle Rückkehr in die Innere Sphäre versprach, um die Menschheit zurück zu den Idealen des Sternenbundes zu führen. Ein Dokument, das zur Grundlage der "Doktrin der Geheimen Hoffnung" wurde, einem fundamentalen Aspekt der gesamten Clan-Kultur. Trotzdem kam es 2786 erneut zu Unruhen in der Flotte, und als sie im August des Jahres eine Gruppe aus fünf Systemen mit halbwegs bewohnbaren Welten erreichte, erklärte Kerensky die Reise für beendet. Die Exodusflotte siedelte sich am 24. August 2786 auf den fünf Pentagonwelten Arcadia, Babylon, Circe, Dagda und Eden an.
Um die Urbarmachung der fünf Planeten durch die zum großen Teil aus Soldaten bestehende Exodusflotte zu ermöglichen, ordnete Kerensky die Demobilisierung von 75% der SBVS an, was ca. 1,5 Mio. Arbeitskräfte freisetzte. Trotzdem dauerte es bis 2794, bevor die weitere Existenz der Kolonien dieses Exil-Sternenbundes gesichert war und sich ein gewisser Wohlstand entwickelte, der die Erforschung der interstellaren Umgebung und die Entwicklung weiterer Kolonien im so genannten Kerensky-Sternhaufen möglich machte. Dieser neue Wohlstand jedoch führte auch zu Unzufriedenheiten und insbesondere zu Forderungen der ehemaligen SBVS-Truppen, planetare Milizen auszuheben, um ihnen eine Rückkehr ins Militärleben zu gestatten. Zudem entwickelten sich die kulturellen Unterschiede der aus allen Winkeln der Inneren Sphäre stammenden Kolonisten zu Konfliktherden, die im November 2800 zu gewaltsamen Aufständen ausuferten. Die Aufstände weiteten sich trotz - oder möglicherweise gerade wegen - harter Gegenmaßnahmen immer weiter aus, bis sie schließlich zum offenen Bürkerkrieg führten. Kerenskys Popularität sank rapide, und am 11. Juni 2801 um 11:47 erlitt er bei der Planung einer Offensive zur Rückeroberung Edens einen schweren Herzanfall. Neunzig Minten später wurde er offiziell für tot erklärt.
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